Schwangerschaft

Beratung, Vorsorge, Begleitung, auch bei Risikoschwangerschaften; Pränataldiagnostik

Die Schwangerschaft ist eine sehr besondere Zeit, ein spannender Prozess – ein Wunder. Viele Frauen nehmen die Veränderungen an und in sich schon sehr früh ganz bewusst wahr und arrangieren sich gut mit den „anderen Umständen“, die im Verlauf der Schwangerschaft auch mal beschwerlich sein können. Die Entstehung und Entwicklung des menschlichen Lebens ist sehr komplex und verläuft glücklicherweise meistens unproblematisch. Es ist eine Zeit, in der ein Perspektivenwechsel stattfindet, denn das Kind beginnt schon weit vor der Geburt, das Leben eines Paares zu beeinflussen.

Schwangerschaften, die sich anders als erwartet entwickeln, erfordern eine intensivere Betreuung. Es kann vorkommen, dass sich die werdenden Eltern plötzlich Fragestellungen oder Lebenssituationen gegenübersehen, mit denen sie sich bisher noch nie auseinandergesetzt haben.

Ich freue mich darauf, Sie während dieser Zeit kompetent und einfühlsam begleiten zu dürfen.

* Zusatzleistung werden auf Wunsch ausgeführt und werden in Rechnung gestellt.

Ihre erste Untersuchung in der Schwangerschaft

Anhand der ersten Ultraschalluntersuchung in der Frühschwangerschaft lassen sich in der Regel das Schwangerschaftsalter und der erwartete Geburtstermin berechnen. Auch ob es sich um Mehrlinge oder ein Kind handelt, sieht man bereits.

Wir untersuchen Sie entsprechend der Mutterschaftsrichtlinie:

  • Körpergewicht

  • Blutdruckmessung

  • Blutabnahme (Antikörper-Suchtest, Rötelnschutzüberprüfung, Lues-Suchreaktion, Blutgruppenbestimmung, Bluteisenwert)

  • Urinstatus mit Untersuchung auf Chlamydien

  • Zellabstrich vom Muttermund

Auf Wunsch führen wir für Selbstzahlerinnen weitere Untersuchen durch, die über den Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen hinausgehen (Individuelle Gesundheitsleistungen – IGeL):

In Ihrem Mutterpass werden alle Untersuchungen dokumentiert. Dieses wichtige Dokument sollten Sie in der Schwangerschaft bei sich tragen und zu jedem Arztbesuch mitbringen.

Wir beraten Sie bezüglich allgemeiner Verhaltensregeln, Zahngesundheit

mehr Infos

Ernährung, Genussmittel und Sport in der Schwangerschaft.

Ebenfalls erhalten Sie Informationen zu den Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik. So haben Sie ausreichend Zeit, um darüber nachzudenken, welche Fragen Sie an uns haben bzw. welche Antworten Sie von uns erwarten im Hinblick auf die Gesundheit Ihres Kindes.

Weitere Untersuchungstermine in der Schwangerschaft

Bei einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf haben Sie monatlich einen Kontrolltermin. In den letzten beiden Schwangerschaftsmonaten finden die Termine 14-tägig statt. Jedes Mal kontrollieren wir Gewicht, Blutdruck, Urinstatus und den Höhenstand der Gebärmutter.

Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft:

Hier eine wichtige Bemerkung zu den diagnostischen Grenzen der Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft: Ihre Aussagekraft ist unter anderem vom Untersuchungszeitpunkt, vom Entwicklungsstand der Organe und von den Untersuchungsbedingungen abhängig. Trotz größter Sorgfalt ist es nicht möglich, alle Fehlbildungen oder Veränderungen zu erkennen. Dies hängt auch damit zusammen, dass nur etwa ein Drittel der bislang bekannten Krankheiten gut erforscht sind. Sehr oft kennt man die Ursachen von Veränderungen nicht und viele Erkrankungen lassen sich vor der Geburt nicht identifizieren. Deshalb können Sie auch aus einer unauffälligen Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft nicht sicher schließen, dass Ihr Kind normal entwickelt und gesund ist.

  • SSW 11+0 bis SSW 13+6
    In diesem Zeitraum kann das sogenannte Ersttrimester-Screening durchgeführt werden als Wunschleistung für Selbstzahlerinnen.

  • ~ 16./17. SSW
    Kontrolltermin ohne Ultraschalll

  • SSW 20+0 bis SSW 22+6
    Jetzt ist der optimale Zeitpunkt für die erweiterte Fehlbildungsdiagnostik . Liegen bestimmte Risikofaktoren vor, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für diese Untersuchung.

  • ~ 24. bis 27. SSW
    In der Regel handelt es sich um einen Kontrolltermin ohne Ultraschall, bei dem wir zusätzlich einen Zuckerbelastungstest und einen zweiten Antikörpersuchtest durchführen.
    Sofern noch keine Untersuchung der mütterlichen Gefäße erfolgt ist, kann diese zur Abschätzung des Präeklampsie-Risikos durchgeführt werden. Bei medizinischer Indikation übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

  • ab der 28. SSW
    Die kindlichen Herztöne und mögliche Wehen werden mittels CTG bei jedem Termin aufgezeichnet. Frauen, deren Blutgruppe keinen Rhesusfaktor enthält (Rhesus-negativ), erhalten zwischen der 28. und 30. SSW eine Rhesusprophylaxe, sofern erforderlich.

  • ab der 29. bis 32. SSW
    Ultraschallkontrolle des kindlichen Wachstums und Wohlbefindens.

  • 34. bis 40. SSW
    Die Untersuchungen erfolgen zweiwöchentlich. Zusätzlich wird eine vaginale Untersuchung zur Beurteilung des Muttermundes durchgeführt.
    in der 34. SSW
    wird der Hepatitis B-Status kontrolliert.
    in der 35. SSW
    erfolgt auf Wunsch der vaginale B-Streptokokken-Abstrich.
    Auf Wunsch kann per Ultraschall eine Lagekontrolle, eine Gewichtsschätzung und eine Beurteilung von Plazenta und Fruchtwassermenge durchgeführt werden.

  • 40. bis 42. SSW
    Sofern Ihr Kind bis zum errechneten Geburtstermin noch nicht geboren ist und keine Risikofaktoren bestehen, werden nun alle 2–3 Tage mittels CTG die Herztöne des Babys und die Wehentätigkeit geprüft sowie Kontrollen der Fruchtwassermenge durchgeführt. Ob eine Geburtseinleitung sinnvoll ist, wird die Geburtsklinik mit Ihnen besprechen.

Vorgeburtliche Diagnostik

Die vorgeburtliche Diagnostik dient der Einschätzung des Schwangerschaftszustandes und gibt Hinweise auf gesundheitliche Auffälligkeiten bei Mutter und/oder Kind. Zusätzlich zu den üblichen überwachenden Maßnahmen in einer Schwangerschaft gibt es verschiedene Möglichkeiten, genauere Informationen über den Gesundheitszustand des ungeborenen Kindes zu erfahren.

Recht auf Nichtwissen

Als werdende Eltern sollten Sie sich darüber Gedanken machen, welche Bedeutung genauere Informationen über den Zustand Ihres ungeborenen Kindes für Sie haben. Es kann sehr beruhigend sein, wenn keine Auffälligkeiten bei den Untersuchungen auftreten. Andererseits kann es auch sehr belasten, wenn potenzielle oder eindeutige Probleme erkannt werden

Folgende Fragen können Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen:

  • Hätte ein ungünstiges Untersuchungsergebnis Auswirkungen auf Ihre Einstellung gegenüber dem Kind und auf eine Fortsetzung der Schwangerschaft?
  • Möchten Sie vorbereitet sein auf Schwierigkeiten oder möchten Sie die Schwangerschaft genießen und „alles nehmen, wie es kommt“?

Wenn Sie lieber vorbereitet sind und aktiv entscheiden wollen, ist eine intensivierte vorgeburtliche Diagnostik sinnvoll. Wir bieten Ihnen folgende Möglichkeiten an:

Dabei handelt es sich um eine risikolose Methode der Pränataldiagnostik, um das kindliche Risiko für eine Trisomie abzuschätzen (SSW 11+0 bis 13+6). Aus dem mütterlichen Serum lassen wir zwei biochemische Laborwerte analysieren (PAPP-A, freies ß­HCG) und im Ultraschall messen wir die fetale Nackentransparenz. Das Screening liefert zusätzlich Informationen über mögliche Fehlbildungen.

In manchen Fällen können sich durch die Schwangerschaft selbst verursachte Krankheiten entwickeln. Eine dieser Erkrankungen ist die Präeklampsie, auch Gestose oder Schwangerschaftsvergiftung genannt. Meistens tritt diese Erkrankung erst nach der 20. Schwangerschaftswoche auf. Sie kann verbunden sein mit hohem Blutdruck, vermehrter Eiweißausscheidung im Urin und manchmal einer Störung der Nieren- und Leberfunktion. Beim Kind führt die Erkrankung unter anderem zu vermindertem Wachstum. Folgende Faktoren erhöhen das Risiko einer Präeklampsie:

  • Übergewicht (BMI > 35 kg/m2)
  • Präeklampsie bei vorangegangener Schwangerschaft oder bei Mutter/Schwester der Schwageren
  • Diabetes mellitus
  • Bluthochdruck
  • Nierenerkrankungen
  • Alter über 40 Jahre
  • Der Quotient zweier Blutserumwerte der Schwangeren (sFlt-1/PlGF) erlaubt mit hoher Zuverlässigkeit, das akute Erkrankungsrisiko für die Patientin abzuschätzen.

Auf Wunsch führen wir den PrenaTest ®  zur Erkennung von Chromosomenanomalien durch. Jedoch werden auf diese Weise nicht alle auffälligen Kinder erkannt, sodass eine ergänzende Ultraschalluntersuchung sinnvoll ist.

Diese besondere Form des Ultraschalls untersucht die Gebärmutterarterien ab der 13. SSW, die Nabelschnurvene ab der 17. SSW und die mittlere Hirnarterie des Kindes ab der 28. SSW. Mithilfe dieser Untersuchungstechnik können beispielsweise eine Plazenta-Insuffizienz mit daraus resultierenden Wachstumsverzögerungen, eine beginnende Präeklampsie oder andere Risiken entdeckt werden.

Fast alle wichtigen Organe des Kindes sind jetzt weit entwickelt, sie lassen sich meistens gut darstellen und damit auch beurteilen, allerdings gibt es auch diagnostische Grenzen. Untersucht werden insbesondere Gesicht, Kopf, Gehirn, Wirbelsäule, Extremitäten, Bauch, Magen-Darm-Trakt, Nieren, Harnblase sowie das Herz. Ebenso wird eine Farbdoppler-Untersuchung der mütterlichen Gefäße durchgeführt, um das Präeklampsie-Risiko abschätzen zu können. Hierbei handelt es sich um eine ernstzunehmende Schwangerschaftskomplikation, die mit erhöhtem Blutdruck und weiteren Auffälligkeiten einhergehen kann.
Besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit oder ein Verdacht auf eine Chromosomen-Anomalie (z. B. Trisomie 21, Trisomie 18, Trisomie 13, Turner-Syndrom oder DiGeorge-Syndrom etc.), werden invasive diagnostische Methoden empfohlen:

  • Chorionzottenbiopsie (= Mutterkuchenpunktion), eingriffsbedingtes Fehlgeburtsrisiko ca. 1 %, Untersuchung in der 12.–14. SSW
  • Amniozentese zur Gewinnung von im Fruchtwasser schwimmenden kindlichen Zellen (= Fruchtwasserpunktion), eingriffsbedingtes Fehlgeburtsrisiko ca. 0,2–0,5 %, Untersuchung ab 16. SSW

Weiterführende pränataldiagnostische Ultraschalluntersuchungen werden bei Bedarf in dafür spezialisierten Praxen durchgeführt.